Suche

Konzertlesung zum „Taxi Damaskus“ am 16. Dezember auf YouTube

Mit einer digitalen Konzertlesung präsentieren der weltbekannte „Pianist in den Trümmern“, Aeham Ahmad, und der Schriftsteller Dr. Andreas Lukas das Buch „Taxi Damaskus: Schicksale – Begegnungen - Hoffnungen“. Erzählt werden Schicksale im syrischen Kriegsalltag, begleitet von Musik.

Das Konzert wird am Mittwoch, 16. Dezember 2020, von 18.30 bis 20 Uhr über die Video-Plattform YouTube live übertragen. Dazu lädt das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Höxter zusammen mit der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Knüll in Höxter und dem Runden Tisch der Religionen Höxter ein.

„Die Künstler möchten durch die Lesung auf das Leben der Menschen in Syrien, die dort unter dem Krieg leiden, aufmerksam machen“, erklärt Kreisdirektor Klaus Schumacher. „Durch diese Veranstaltung erhalten sie eine Stimme.“ Dr. Andreas Lukas lernte durch sein Buch „Die ungleichen Gleichen“ den palästinensisch-syrischen Musiker Aeham Ahmad kennen. Der Wiesbadener Autor schrieb über die Begegnung zweier Menschen in einer Stadt, die ihnen beiden fremd war. Die eine Person ist ein Flüchtling, die andere auf dem Land aufgewachsen. Zwei Kulturen, die aufeinander prallen, aber sich möglicherweise doch nicht so stark unterscheiden. Bei den Planet Awards 2019 belegte Andreas Lukas den vierten Platz in der Kategorie „Künstler des Jahres“. Im Dezember 2019 wurde er für den Radio-Sonderpreis zum Berliner Literaturpreis „Wortrandale“ nominiert.

7 Personen stehen vor einer Treppe und machen Werbung für die Konzertlesung 'Taxi Damaskus'.
Dr. Andreas Lukas (vorne links) und Aeham Ahmad freuen sich darüber, ihre Konzertlesung in Höxter durchführen zu können. Mit dabei sind Kreisdirektor Klaus Schumacher, Filiz Elüstü (Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Höxter), Heinrich Esau (Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde am Knüll in Höxter), Kurt-Rainer Daubach (Runder Tisch der Religionen Höxter) und Tuija Niederheide (Kommunales Integrationszentrum des Kreises Höxter). Foto: Kreis Höxter

Aeham Ahmad wuchs in Yarmouk, einem Vorort von Damaskus auf, bis er 2015 von dort nach Deutschland flüchtete. Ahmads musikalisches Talent wurde schon früh entdeckt und gefördert. Er lernte mit vier Jahren das Keyboard spielen, mit sieben Jahren setzte er sich an das Klavier und später studierte er Musikpädagogik in Homs. Während des Bürgerkriegs in Syrien erlangte Aeham Ahmad als „Pianist in den Trümmern“ besondere Aufmerksamtkeit. Er spielte zwischen den Überresten der Häuser an seinem Klavier, um gegen den Hunger zu protestieren und den Menschen dort Hoffnung zu geben. Unter dem Motto „Music for hope“ tourte Aeham Ahmad schon durch ganz Europa und darüber hinaus, um mit seinem Klavierspiel die Leute zu begeistern. Wie viele andere Künstler auch, kann der gefragte Pianist wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht mehr vor Publikum auftreten. „Deshalb haben wir uns für das digitale Format entschieden“, sagen die Veranstalter.

In dem Buch „Taxi Damaskus“ gibt ein Taxifahrer die Geschichten seiner Fahrgäste wieder, die sie im Kriegsalltag in Damaskus erlebt haben. „Situationen, die auch der Künstler Aeham Ahmad am eigenen Leib gespürt hat. Die erlebten Bilder und Emotionen spiegeln sich in seiner ergreifenden Musik wieder“, so Tuija Niederheide vom Kommunalen Integrationszentrum. Dr. Andreas Lukas und Aeham Ahmad tragen während der Konzertlesung im Gemeindehaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Knüll in Höxter einige Geschichten aus ihrem Buch vor und lassen sie durch die Klavierstücke Ahmads erlebbarer werden. „Die Konzertlesung soll dazu beitragen, das Leid von Menschen in Kriegen sichtbar zu machen. Sie ist eine Mahnung für den Frieden“, sagt Filiz Elüstü, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.

Konzertlesung am 16. Dezember 2020 per YouTube

Die gesamte Konzertlesung kann am 16. Dezember 2020 unter folgendem Link kostenlos mitverfolgt werden: bit.ly/rtrhx. Auch darüber hinaus wird das Video noch auf YouTube zur Verfügung stehen.