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Wertedialog - #IchDuWirNRW im Dialog – „Diskutiert mit uns“!

Werte sind die Grundlage für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. - Was macht uns aus? Was macht uns als Gemeinschaft stark? Und welche Rolle spielen Werte für uns?

Am Tag des Grundgesetzes, 23. Mai, hat das Integrationsministerium im Anschluss an den 9. OWL Integrationskongress zum "Wertedialog" mit der Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, in die Abtei Marienmünster im Kreis Höxter eingeladen.

Es ist, nach der Premiere in Essen, die zweite Folge einer Gesprächsreihe für Bürgerinnen und Bürger im amerikanischen Townhall-Format. Dieses Veranstaltungsformat ist Teil der Kampagne „#IchDuWirNRW“, mit der die Landesregierung den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken möchte und für positive Integrationsbeispiele wirbt.

Rund 200  Bürger und Bürgerinnen, insbesondere Ehrenamtliche und Zugewanderte, diskutierten mit unserer Staatssekretärin für Integration Serap Güler über die Fragen: Wie gelingt die Integration im ländlichen Raum? Was macht unsere Gesellschaft aus und was macht uns stark? Wo wollen wir gemeinsam hin? Welche Werte sind uns heute wichtig? Gibt es Werte, die besonders auf dem Land wichtig sind? Wie funktioniert das Miteinander verschiedener Kulturen dort?

An der Veranstaltung in der Kulturstiftung Marienmünster nahmen auch Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Leiter der Abteilung für Integration im Familienministerium sowie Suat Yilmaz, Leiter der Landesweiten Koordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren, teil. Moderiert wurde der Abend von der KiKa-Moderatorin Shary Reeves.

Demokratieverständnis und Werte
Vor 70 Jahren ist das Grundgesetz verkündet worden, das mit seinen Grundrechten die Basis für ein demokratisches Zusammenleben aller Menschen, ob mit oder ohne Einwanderungsgeschichte, gelegt ist. Seit 2001 gibt es einen Integrationskonsens, fuhr Frau Güler fort, den alle demokratischen Fraktionen in NRW pflegen. Das zentrale Element der Integration in NRW ist das 2012 verabschiedete Teilhabe- und Integrationsgesetz, die Grundlage für die Arbeit der Kommunalen Integrationszentren, die eine Schlüsselrolle bei der Koordination der Integrationsarbeit vor Ort einnehmen. In allen Kreisen und kreisfreien Städten gibt es mittlerweile ein Kommunales Integrationszentrum. „Wir müssen ganz deutlich sagen, was unsere Werte sind. Wir müssen gleichzeitig sagen, was nicht unsere Werte sind, forderte Frau Güler.

In diesem Kontext berichtete Herr Yilmaz über sein Projekt "Verfassungsschüler ". Er spricht mit Jugendlichen über das Grundgesetz, über demokratische Werte „In Dortmund/ Nordstadt herrscht viel Armut, Frust, Perspektivlosigkeit. Dort suchen wir ganz gezielt die Flüchtlings- und Migrantenviertel auf, um den jungen Menschen die Vorteile der Demokratie zu erläutern“, erzählte Herr Yilmaz.

DANKESCHÖN - Ehrenamt und Engagement im ländlichen Raum
Staatssekretärin Güler betonte, dass die Integration im ländlichen Raum besser gelingt als in den Großstädten, was offensichtlich an besseren persönlichen Kontakten, mehr Nachbarschaftspflege und mehr Solidarität unter den Menschen liegt. „Sie alle, die Sie hier sind, leisten Ihren Beirat dazu. Und dafür möchte ich mich persönlich und in Namen der Landesregierung von Herzen bedanken “ lobte Frau Güler die Anwesenden.

„Das große bürgerschaftliche Engagement für Teilhabe und Integration verdient Respekt und den Dank der Landesregierung. Wir haben zugesagt, gute Ansätze fortzuführen, KOMM-AN NRW zählt dazu. Deshalb setzen wir das Programm mit neuen Akzenten fort.“ fügte sie hinzu.

Weiterhin wurden mit den Teilnehmer und Teilnehmerinnen engagiert über aktuelle Herausforderungen der Flüchtlings- und Integrationsarbeit sowie über die Themen wie Mobilität, Wohnungssuche und Kindergartenplätze diskutiert.

Gelungene vorbildliche Integration sichtbar machen
Außerdem wurden zwei vorbildliche Engagements im Kreis Höxter vorgestellt. Adalbert Grüner, Ehrenamtlicher und Integrationspreisträger 2017 Kreis Höxter, kam zu Wort und erzählte über sein vielfältiges Engagement. Herr Grüner von der Flüchtlingshilfe Brakel, der Teamleiter des Arbeitskreises für Sport, Freizeit und Fahrrad ist, gründete mit seiner Erfahrung im Laufverein „Non Stop Ultra Brakel“ einen Lauftreff für Geflüchtete. Zusammen mit den Vereinsmitgliedern sind die Geflüchteten zu Volkslaufveranstaltungen mitgenommen worden. Der Besuch der Sportveranstaltungen hat mehrere positive Aspekte für die Integration. Außerdem ist Herr Grüner Sportloste beim interkulturellen Mentoring-Projekt „MENToRee“ des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Höxter (KI).

Frau Marita Menne, Lehrerin und Ehrenamtliche, stellte das neu konzipierte Fach „BEING SOCIAL“ im Berufskolleg Kreis Höxter, die Gruppe KraftART sowie den Verein „MARAH“ vor.

Patenschaft - Projekt „Schule mit Courage / Schule gegen Rassismus
An diesem Abend - und das freute die Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs in Brakel - haben Serap Güler und Suat Yilmaz spontan zugesagt, die Patenschaft des Projektes „Schule mit Courage / Schule gegen Rassismus“ zu übernehmen.

Beide werden im Rahmen des Besuchs des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Höxter die Titelübergabe des Berufskollegs übernehmen. Als Dankeschön bekamen Frau Güler und Herr Yilmaz von den Schüler und Schülerinnen jeweils ein T-Shirt, mit der arabischen Schrift „Frieden“ und ein selbstgemaltes Bild geschenkt.  

Die Erste Gastarbeitergeneration - „Gesundheit, Alter und Pflege“
Auf ein wichtiges Thema machte Frau Güler noch aufmerksam und appellierte: „Die erste  Gastarbeitergeneration dürfen wir nicht vergessen. Vor knapp 60 Jahren wurden die ersten  Migranten und Migrantinnen als Arbeitskräfte angeworben. Sie haben jetzt das Rentenalter erreicht. Die meisten von ihnen bleiben in Deutschland. In Zukunft wird es aufgrund der Zunahme an älteren Menschen immer mehr Pflegebedürftige geben. Dementsprechend sind dann auch vermehrt  Migranten und Migrantinnen von Pflegebedürftigkeit im Alter betroffen.“ Das KI Kreis Höxter erarbeitet das Handlungsfeld „Gesundheit, Alter und Pflege“ seit 2018 in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der „Geschäftsstelle Netzwerk Pflege“ des Kreises Höxter.

Persönliche Begegnung und Austausch auf Augenhöhe  
Zum Ende des Wertedialoges bedankten sich Kreisdirektor Klaus Schumacher, Dominic Gehle, Abteilungsleiter Bildung und Integration und Filiz Elüstü, Leiterin Kommunales Integrationszentrum des Kreises Höxter bei Staatssekretärin Frau Güler mit heimischen Spezialitäten.

Frau Güler und Herr Yilmaz bedankten sich bei den Organisatoren und brachten zur Sprache, dass ihnen der lange Tag - die Diskussionen und der Austausch mit den tollen Menschen, die beeindruckenden Begegnungen im Kreis Höxter - sehr gut gefallen hat.

„Es waren sehr persönliche, emotionale und bereichernde Gespräche. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich komme sehr gerne wieder.“ So verabschiedete sich Frau Güler vom Kreis Höxter.